Presse
![]() | McKinseyCompany 27.07.2007 |
Pressemitteilung Rückkehr der Tante-Emma-Läden [Mehr]
![]() | Aachener Nachrichten 25.03.2010 |
Viel mehr als ein Ersatz für den Lebensmittelladen
Düren. Seit ein paar Tagen gibt es im Dürener Grüngürtel keine Lebensmittel mehr zu kaufen. Der einzige Frischemarkt ist geschlossen worden und wird derzeit ausgeräumt. Bei dieser offensichtlichen Unterversorgung muss es nach Ansicht der Verantwortlichen der im Grüngürtel ansässigen Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft nicht bleiben.
Dort denkt man über die Einrichtung eines „DORV”-Zentrums nach dem Vorbild von Jülich-Barmen nach.
Hinter der Abkürzung verbirgt sich der etwas sperrige Begriff „Dienstleistung und Ortsnahe Rundum-Versorgung”. Bei diesem Konzept geht es darum, einen Ersatz für aufgegebene Läden in einem Dorf oder einem Stadtteil zu machen und dort zusätzliche Angebote zu machen, die ohnehin gefehlt haben. Im Jülicher Ortsteil Barmen klappt das ganz gut. Dort gibt es einen „Tante-Emma-Laden”, in dem das Meiste für den täglichen Bedarf erhältlich ist, aber auch Dienstleistungen angeboten werden und Möglichkeiten zur Kommunikation untereinander bestehen. Das Konzept hat bereits nicht nur bundes- sondern auch europaweit für Aufsehen gesorgt. Das Modell ist flexibel und kann an die Gegebenheiten „vor Ort” angepasst werden.
Das „DORV”-Zentrum kann kommerziell (von einem Einzelhändler) oder auch von einer gemeinnützigen Gesellschaft betrieben geführt werden. Als dritte Möglichkeit kommt ein Trägerverein mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in Frage.
Der Dürener Grüngürtel mit seinen weit über 4000 Einwohnern könnte groß genug sein, um die kommerzielle Lösung zu ermöglichen - vorausgesetzt, das Projekt wird von genügend Bürgerinnen und Bürgern unterstützt. „Es müssen hier halt genügend Menschen einen Teil ihrer Einkäufe erledigen und die angebotenen Dienstleistungen in Anspruch nehmen”, sagte Heinz Frey bei der Vorstellung des „DORV”-Prinzips am Dienstagabend im vollbesetzten Saal des Thomas-Morus-Hauses. Frey ist von Beruf Geschichtslehrer und hat zusammen mit anderen Dorfbewohnern das Projekt in Barmen verwirklicht.
Nach Informationen der „DN” gibt es einen ernsthaften privaten Interessenten für den Betrieb eines „DORV”-Zentrums im Grüngürtel. Er wünscht klare Aussagen darüber, ob sich die Sache für ihn rechnen könnte. Mit einem relativ kleinen Lebensmittelgeschäft allein kommt heutzutage kaum noch ein Einzelhändler über die Runden. Das hängt mit dem gandenlosen „Preiskrieg” in der Lebensmittelbranche zusammen.
Wobei es sich bei den zusätzlichen, den Umsatz steigernden Angebote handeln könnte, das wird aber nächsten Woche bei einer Befragung möglichst vieler Bewohner des Grüngürtels ermittelt. Die Vorschläge könnten von der Einrichtung einer Reinigungsannahmestelle über einen Lieferservice bis hin zu einem Senioren-Handwerkerdienst reichen. Fest steht bislang nur, dass den bestehenden Geschäftgen im Grüngürtel keine Konkurrenz gemacht werden soll. So wird etwa der Kiosk neben dem bisherigen Einkaufsmarkt von vorneherein als „Bestand” in die Planungen mit einbezogen.
Das Warenangebot im Laden des „DORV”-Zentrums soll strikt auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt werden. Die Preisewerden sich irgendwo zwischen Discounter und Fachgeschäft bewegen - wobei streng auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis geachtet werden soll.Düren. Seit ein paar Tagen gibt es im Dürener Grüngürtel keine Lebensmittel mehr zu kaufen. Der einzige Frischemarkt ist geschlossen worden und wird derzeit ausgeräumt. Bei dieser offensichtlichen Unterversorgung muss es nach Ansicht der Verantwortlichen der im Grüngürtel ansässigen Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft nicht bleiben.
Dort denkt man über die Einrichtung eines „DORV”-Zentrums nach dem Vorbild von Jülich-Barmen nach.
Hinter der Abkürzung verbirgt sich der etwas sperrige Begriff „Dienstleistung und Ortsnahe Rundum-Versorgung”. Bei diesem Konzept geht es darum, einen Ersatz für aufgegebene Läden in einem Dorf oder einem Stadtteil zu machen und dort zusätzliche Angebote zu machen, die ohnehin gefehlt haben. Im Jülicher Ortsteil Barmen klappt das ganz gut. Dort gibt es einen „Tante-Emma-Laden”, in dem das Meiste für den täglichen Bedarf erhältlich ist, aber auch Dienstleistungen angeboten werden und Möglichkeiten zur Kommunikation untereinander bestehen. Das Konzept hat bereits nicht nur bundes- sondern auch europaweit für Aufsehen gesorgt. Das Modell ist flexibel und kann an die Gegebenheiten „vor Ort” angepasst werden.
Das „DORV”-Zentrum kann kommerziell (von einem Einzelhändler) oder auch von einer gemeinnützigen Gesellschaft betrieben geführt werden. Als dritte Möglichkeit kommt ein Trägerverein mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in Frage.
Der Dürener Grüngürtel mit seinen weit über 4000 Einwohnern könnte groß genug sein, um die kommerzielle Lösung zu ermöglichen - vorausgesetzt, das Projekt wird von genügend Bürgerinnen und Bürgern unterstützt. „Es müssen hier halt genügend Menschen einen Teil ihrer Einkäufe erledigen und die angebotenen Dienstleistungen in Anspruch nehmen”, sagte Heinz Frey bei der Vorstellung des „DORV”-Prinzips am Dienstagabend im vollbesetzten Saal des Thomas-Morus-Hauses. Frey ist von Beruf Geschichtslehrer und hat zusammen mit anderen Dorfbewohnern das Projekt in Barmen verwirklicht.
Nach Informationen der „DN” gibt es einen ernsthaften privaten Interessenten für den Betrieb eines „DORV”-Zentrums im Grüngürtel. Er wünscht klare Aussagen darüber, ob sich die Sache für ihn rechnen könnte. Mit einem relativ kleinen Lebensmittelgeschäft allein kommt heutzutage kaum noch ein Einzelhändler über die Runden. Das hängt mit dem gandenlosen „Preiskrieg” in der Lebensmittelbranche zusammen.
Wobei es sich bei den zusätzlichen, den Umsatz steigernden Angebote handeln könnte, das wird aber nächsten Woche bei einer Befragung möglichst vieler Bewohner des Grüngürtels ermittelt. Die Vorschläge könnten von der Einrichtung einer Reinigungsannahmestelle über einen Lieferservice bis hin zu einem Senioren-Handwerkerdienst reichen. Fest steht bislang nur, dass den bestehenden Geschäftgen im Grüngürtel keine Konkurrenz gemacht werden soll. So wird etwa der Kiosk neben dem bisherigen Einkaufsmarkt von vorneherein als „Bestand” in die Planungen mit einbezogen.
Das Warenangebot im Laden des „DORV”-Zentrums soll strikt auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt werden. Die Preisewerden sich irgendwo zwischen Discounter und Fachgeschäft bewegen - wobei streng auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis geachtet werden soll.Düren. Seit ein paar Tagen gibt es im Dürener Grüngürtel keine Lebensmittel mehr zu kaufen. Der einzige Frischemarkt ist geschlossen worden und wird derzeit ausgeräumt. Bei dieser offensichtlichen Unterversorgung muss es nach Ansicht der Verantwortlichen der im Grüngürtel ansässigen Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft nicht bleiben.
Dort denkt man über die Einrichtung eines „DORV”-Zentrums nach dem Vorbild von Jülich-Barmen nach.
Hinter der Abkürzung verbirgt sich der etwas sperrige Begriff „Dienstleistung und Ortsnahe Rundum-Versorgung”. Bei diesem Konzept geht es darum, einen Ersatz für aufgegebene Läden in einem Dorf oder einem Stadtteil zu machen und dort zusätzliche Angebote zu machen, die ohnehin gefehlt haben. Im Jülicher Ortsteil Barmen klappt das ganz gut. Dort gibt es einen „Tante-Emma-Laden”, in dem das Meiste für den täglichen Bedarf erhältlich ist, aber auch Dienstleistungen angeboten werden und Möglichkeiten zur Kommunikation untereinander bestehen. Das Konzept hat bereits nicht nur bundes- sondern auch europaweit für Aufsehen gesorgt. Das Modell ist flexibel und kann an die Gegebenheiten „vor Ort” angepasst werden.
Das „DORV”-Zentrum kann kommerziell (von einem Einzelhändler) oder auch von einer gemeinnützigen Gesellschaft betrieben geführt werden. Als dritte Möglichkeit kommt ein Trägerverein mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in Frage.
Der Dürener Grüngürtel mit seinen weit über 4000 Einwohnern könnte groß genug sein, um die kommerzielle Lösung zu ermöglichen - vorausgesetzt, das Projekt wird von genügend Bürgerinnen und Bürgern unterstützt. „Es müssen hier halt genügend Menschen einen Teil ihrer Einkäufe erledigen und die angebotenen Dienstleistungen in Anspruch nehmen”, sagte Heinz Frey bei der Vorstellung des „DORV”-Prinzips am Dienstagabend im vollbesetzten Saal des Thomas-Morus-Hauses. Frey ist von Beruf Geschichtslehrer und hat zusammen mit anderen Dorfbewohnern das Projekt in Barmen verwirklicht.
Nach Informationen der „DN” gibt es einen ernsthaften privaten Interessenten für den Betrieb eines „DORV”-Zentrums im Grüngürtel. Er wünscht klare Aussagen darüber, ob sich die Sache für ihn rechnen könnte. Mit einem relativ kleinen Lebensmittelgeschäft allein kommt heutzutage kaum noch ein Einzelhändler über die Runden. Das hängt mit dem gandenlosen „Preiskrieg” in der Lebensmittelbranche zusammen.
Wobei es sich bei den zusätzlichen, den Umsatz steigernden Angebote handeln könnte, das wird aber nächsten Woche bei einer Befragung möglichst vieler Bewohner des Grüngürtels ermittelt. Die Vorschläge könnten von der Einrichtung einer Reinigungsannahmestelle über einen Lieferservice bis hin zu einem Senioren-Handwerkerdienst reichen. Fest steht bislang nur, dass den bestehenden Geschäftgen im Grüngürtel keine Konkurrenz gemacht werden soll. So wird etwa der Kiosk neben dem bisherigen Einkaufsmarkt von vorneherein als „Bestand” in die Planungen mit einbezogen.
Das Warenangebot im Laden des „DORV”-Zentrums soll strikt auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt werden. Die Preisewerden sich irgendwo zwischen Discounter und Fachgeschäft bewegen - wobei streng auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis geachtet werden soll.
Quelle:
http://www.google.de/imgres?client=firefox-a&sa=X&rls=org.mozilla:de:official&biw=1440&bih=744&tbm=isch&tbnid=iKfBPuZ_c6ndTM:&imgrefurl=http://www.aachener-nachrichten.de/lokales/dueren/viel-mehr-als-ein-ersatz-fuer-den-lebensmittelladen-1.346171&docid=s64fuk0uO47btM&imgurl=http://www.aachener-nachrichten.de/polopoly_fs/1.25159.1346153444!/httpImage/image.jpg_gen/derivatives/zva_quer_540/image.jpg&w=540&h=304&ei=M_HGUZjcE4rBswbx-oH4BQ&zoom=1&iact=hc&vpx=185&vpy=381&dur=511&hovh=168&hovw=299&tx=170&ty=110&page=1&tbnh=134&tbnw=214&start=0&ndsp=27&ved=1t:429,r:7,s:0,i:103http://www.google.de/imgres?client=firefox-a&sa=X&rls=org.mozilla:de:official&biw=1440&bih=744&tbm=isch&tbnid=iKfBPuZ_c6ndTM:&imgrefurl=http://www.aachener-nachrichten.de/lokales/dueren/viel-mehr-als-ein-ersatz-fuer-den-lebensmittelladen-1.346171&docid=s64fuk0uO47btM&imgurl=http://www.aachener-nachrichten.de/polopoly_fs/1.25159.1346153444!/httpImage/image.jpg_gen/derivatives/zva_quer_540/image.jpg&w=540&h=304&ei=M_HGUZjcE4rBswbx-oH4BQ&zoom=1&iact=hc&vpx=185&vpy=381&dur=511&hovh=168&hovw=299&tx=170&ty=110&page=1&tbnh=134&tbnw=214&start=0&ndsp=27&ved=1t:429,r:7,s:0,i:103http://www.google.de/imgres?client=firefox-a&sa=X&rls=org.mozilla:de:official&biw=1440&bih=744&tbm=isch&tbnid=iKfBPuZ_c6ndTM:&imgrefurl=http://www.aachener-nachrichten.de/lokales/dueren/viel-mehr-als-ein-ersatz-fuer-den-lebensmittelladen-1.346171&docid=s64fuk0uO47btM&imgurl=http://www.aachener-nachrichten.de/polopoly_fs/1.25159.1346153444!/httpImage/image.jpg_gen/derivatives/zva_quer_540/image.jpg&w=540&h=304&ei=M_HGUZjcE4rBswbx-oH4BQ&zoom=1&iact=hc&vpx=185&vpy=381&dur=511&hovh=168&hovw=299&tx=170&ty=110&page=1&tbnh=134&tbnw=214&start=0&ndsp=27&ved=1t:429,r:7,s:0,i:103
![]() | Aachener Zeitung 31.08.2011 |
Der ganze Grüngürtel wartet auf die Eröffnung des „Dorv-Ladens”
Düren. „Da wartet der ganze Grüngürtel drauf”. Die Bewohner des Viertels im Dürener Osten, rund 4500 an der Zahl, werden voraussichtlich am 21. Oktober durch die Tür ihres Dorv-Zentrums strömen können.
Dorv steht für Dienstleistung und ortsnahe Rundum-Versorgung. Dann ist die Nahversorgung im Quartier wieder gesichert. „Das Interesse ist groß. Das zeigen die vielen Nachfragen während der Baumaßnahme”, hat Sieghild von Gagern festgestellt. Sie ist Vorsitzende von InVia. Im Rahmen eines Integrationsprojekts wird InVia als Träger einer Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahme den Dorv-Laden führen.
„Schon das ausgestellte Modell hat zu vielen Anfragen geführt”, weiß Dagmar Runge. Die Geschäftsführerin des Gemeinnützigen Dürener Bauvereins, dem viele Wohnungen im Grüngürtel gehören, ist eine begeisterte Förderin des Dorv-Gedankens. Das Gebäude, einstmals Kino und lange Zeit als Einkaufsmarkt ein Kauf- und Kommunikationszentrum im Grüngürtel, gehört dem Bauverein. „Für uns ist insbesondere unter dem Gesichtspunkt des demographischen Wandels eine Nahversorgung im Grüngürtel wichtig, denn auch hier werden die Leute immer älter”.
InVia ist Mieter. In enger Kooperation, so lobt Ulrich Wieser von InVia, hat man das Konzept erarbeitet und die notwendigen baulichen Maßnahmen in Angriff genommen. Dass InVia dabei eigene Leute beschäftigen konnte ist für Geschäftsführer Norbert Schoeller ein weiterer positiver Aspekt. Die Planung sieht links vom Eingang ein Café als Kommunikationszentrum vor. Seitlich schließt sich die Verkaufsfläche an, Lager- und Vorratsräume, Toilettenanlagen sowie ein Sozialraum für das Personal sind ebenfalls vorhanden. Die Belieferung kann über die Rückseite des Gebäudes erfolgen, ohne die Abläufe in Laden und Café zu stören.
„Bei schönem Wetter können wir uns auch eine kleine Außenbewirtung auf dem Vorplatz vorstellen”, so Norbert Schoeller. Nachbarschaft wird im Grüngürtel seit vielen Generationen groß geschrieben. „Diese Nachbarschaft wollen wir praktizieren”, so die InVia-Verantwortlichen. Sie verstehen ihren Dorv-Laden nach dem Vorbild aus dem Jülicher Stadtteil Barmen nicht als Konkurrenz zu bestehenden Geschäften. Vielmehr soll er das Angebot an Gütern und Dienstleistungen ergänzen. Deshalb ist der Besprechungsraum, der sein Licht durch eine Dachkuppel bezieht, von immenser Wichtigkeit. Hier können der Bezirksbeamte der Polizei, aber auch Mitarbeiter anderer Behörden und Institutionen Beratungen ungestört und diskret durchführen. Der Dorv-Laden als soziale Mitte, so sieht InVia das Projekt.
Als Termin für die Eröffnung ist der Freitag, 21. Oktober, geplant. Im Rahmen eines vom Landschaftsverband geförderten Projektes werden zunächst je vier Mitarbeiter ohne und mit gesundheitlichen Einschränkungen in dem Laden tätig werden. Ulrich Wieser: „Wir kommen aus der Caritas-Ecke, haben also nicht die maximale Rendite im Auge. Da können ältere Kunden auch schon mal damit rechnen, dass ihnen der Einkauf nach Hause getragen wird?”
Quelle: http://www.aachener-zeitung.de/lokales/dueren/der-ganze-gruenguertel-wartet-auf-die-eroeffnung-des-dorv-ladens-1.388125
![]() | Aachener Zeitung 22.10.2012 |
DORV-Laden im Grüngürtel eröffnet
Düren. Margarete Ebert ist neugierig. Sie ist eine der ersten Kundinnen, die das Angebot des neuen DORV-Ladens im Dürener Grüngürtel testen will. Und sie ist nicht allein.
Als Filialleiter Arnold Esser pünktlich um 9 Uhr die gläserne Eingangstür öffnet, strömt gleich ein gutes Dutzend Anwohner in die bis zur letzten Minute von In Via umgebauten und eingerichteten Räume gegenüber von St. Antonius. Keine zehn Minuten später bildet sich an der Kasse bereits eine Schlange.
Noch nicht alle Handgriffe der acht Mitarbeiter des Integrationsprojekts, in dem Dank finanzieller Förderung des Landschaftsverbands Rheinland Behinderte neben Nichtbehinderten arbeiten, sitzen. Aber die ersten, beileibe nicht nur älteren Kunden warten geduldig. Andert-halb Jahre nach der Schließung des letzten Frischemarktes im Grüngürtel sind sie froh, überhaupt wieder vor Ort einkaufen zu können, froh, nicht länger die Einkaufstüten kilometerweit tragen zu müssen.
Kleinigkeiten des täglichen Bedarfs
Auch Margarete Ebert freut sich, für die Kleinigkeiten des täglichen Bedarfs jetzt nicht mehr fahren zu müssen. Mit Blick auf den gut gefüllten Laden und in die zufriedenen Gesichter strahlt auch Heinz Frey, der das Konzept der „Dienstleistung und Ortsnahen Rundum-Versorgung” vor mittlerweile sieben Jahren in Jülich-Barmen erstmals umgesetzt und jetzt im Dürener Grüngürtel bereits den zweiten „Tante Emma Laden mit High-Tech-Charakter” mit In Via auf dem Weg gebracht hat.
Primäres Ziel des DORV-Konzepts ist die Sicherung der Grundversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs (Verbrauchsmaterialien, Reinigungsmittel, Körperhygiene, Lebensmittel, Brot, Fleisch, Gemüse und Obst, aber auch Tiefkühlkost). „Wir arbeiten eng mit regionalen Partnern zusammen”, freut sich In-Via-Geschäftsführer Norbert Schoeller, dass ein Metzger und ein Bäcker aus der Nähe den DORV-Laden beliefern. Aber natürlich soll der Laden noch mehr bieten. „Das Café”, wünscht sich die In-Via-Vorsitzende Sieghild von Gagern, „soll der Treffpunkt im Grüngürtel werden, in dem man sich mit Freunden und Bekannten trifft”, und in dem auch die eine oder andere Dienstleistung angeboten wird.
„Wir wollen das Service-Angebot in den nächsten Wochen im Gespräch mit den Bürgern entwickeln”, spricht Schoeller schon mal Sozialberatungen im diskreten Nebenraum des Cafés an, Angebote wie Gartenpflegearbeiten oder Hilfe bei Umzügen und Entrümpelungen - Arbeitsfelder, in denen In Via bereits tätig ist. Nur eines wollen die DORV-Verantwortlichen nicht: bestehenden Geschäften Konkurrenz machen.
Damit das Konzept Erfolg hat, muss das Angebot natürlich auch von den Bürgern angenommen werden. Norbert Schoeller rechnet mit einem erforderlichen Jahresumsatz zwischen 600.000 und 800.000 Euro, der nach einer eigens im Grüngürtel durchgeführten Machbarkeitsstudie aber erreicht werden sollte. Zum Vergleich: In Jülich Barmen sorgen 1400 Einwohner für einen Jahresumsatz von mehr als 450.000 Euro, im Kerneinzugsvergleich des Grüngürtel-Ladens leben fast dreimal so viele Bürger.
Am Eröffnungstag zumindest klingelten die Kasse bereits eifrig. Margarete Ebert und der Großteil der Premierenkunden gingen mit gut gefüllten Einkaufstaschen nach Hause.
Von Montag bis Sonntag ab 7 Uhr geöffnet
Geöffnet ist „In Vias DORV-Laden”, Grüngürtel 29, montags bis freitags von 7 bis 19, samstags von 7 bis 14 und sonntags von 7 bis 11 Uhr.
Sonntags sind allerdings nur der Backshop und der Cafébereich geöffnet. Lebensmittel werden nicht verkauft.
- Quelle: http://www.aachener-zeitung.de/lokales/juelich/dorv-laden-im-gruenguertel-eroeffnet-1.392126 -
![]() | Aachener Nachrichten 22.10.2012 |
Neuer DORV-Laden: Es geht nicht nur um Lebensmittel
Düren. Um neun Uhr war der Laden schon voll. Viele Männer und Frauen aus dem Dürener Grüngürtel waren zu Eröffnung des neuen DORV-Ladens gekommen - und total begeistert. Marianne Becker, 78, bringt es auf den Punkt: „Es ist wunderbar, dass man jetzt im Grüngürtel wieder einkaufen kann.”
Da, wo früher der kleine Supermarkt direkt gegenüber der Kirche St. Antonius war, ist jetzt ein DORV-Laden, Träger ist der Verein „In Via”. Acht Männer und Frauen arbeiten in dem neuen Geschäft, die Hälfte von ihnen ist schwer-behindert. „Das ist ein auch ein integratives Projekt”, sagt „InVia”-Geschäftsführer Norbert Schoeller.
Bevor das Geschäft im Grüngürtel eröffnet wurde, hat es umfangreiche Bedarfsanalysen gegeben, ob sich so ein Laden überhaupt rentiert. Rund 4000 Menschen gehören zum direkten Einzugsgebietes des DORV-Ladens, das Geschäft muss im Jahr um die 600.000 bis 800.000 Euro Umsatz machen, damit es sich trägt.
Heinz Frey von der DORV-Zentrum GmbH und Norbert Schoeller halten das für möglich, auch wenn natürlich zunächst die Investitionen, die mehrere zehntausend Euro gekostet haben, erwirtschaftet werden müssen. Im DORV-Laden gibt es alles, was es in einem Supermarkt zu geben hat.
Frisches Fleisch und Wurst wird von einem Dürener Metzger geliefert, das Brot kommt von einer Bäckerei aus dem Grüngürtel. „Wir wollen”, sagt Heinz Frey, „bestehenden Geschäften keine Konkurrenz machen, sondern ein zusätzliches Angebot schaffen. „
Nahversorgung ist bei dem DORV-Konzept in weiterem Umfang zu sehen. „Es geht nicht nur um die Versorgung mit Lebensmitteln”, sagt Heinz Frey. Und genau deswegen hat das neue Geschäft im Grüngürtel auch ein kleines Café, in dem die Menschen aus dem Viertel sich treffen können. Norbert Schoeller: „Und es wird hier auch ein breites Beratungsangebot geben.”
Der Bezirksbeamte der Polizei wird im neuen DORV-Laden seine Sprechstunden abhalten, es gibt erste Gespräche mit der Caritas-Pflegeberatung, deren Mitarbeiter auch hier präsent sein sollen. „Und dann”, so Norbert Schoeller, „wird es natürlich auch das Angebot von In Via hier geben, also unsere Umzugshilfe, die Gartenpflegearbeiten und auch die Beratungen für Menschen in Wohnungsnot.”
Den Kunden, die am Eröffnungstag gekommen waren, ist das erst einmal egal, Sie wollten in erster Linie einkaufen. „Der Laden ist gut”, sagt Heinz Peters. „Vor allem sehr übersichtlich und nicht so voll wie früher. Das wird gut ankommen bei den Leuten im Grüngürtel. Wir haben lange darauf gewartet, endlich in unserem Stadtteil wieder einkaufen zu können.”
Der DORV-Laden hat täglich zehn Stunden geöffnet
Der neue DORV-Laden im Dürener Grüngürtel ist von montags bis freitags von 7 bis 19 Uhr, samstags von 7 bis 14 Uhr sowie sonntags von 7 bis 11 Uhr geöffnet.
Die Abkürzung DORV steht für „Dienstleistung und ortsnahe Rundumversorgung”. Der erste DORV-Laden ist vor sieben Jahren in Jülich-Barmen eröffnet worden. Mittlerweile gibt es insgesamt sechs DORV-Läden im Kreis Düren, der Städteregion Aachen und sogar in Oberösterreich.
Die Geschäfte werden entweder von einer Bürgervereinigung, privaten Kaufleuten oder einem Verein wie „In Via” geführt und kommen ohne staatliche Förderung aus.
- Quelle: http://www.aachener-nachrichten.de/lokales/dueren/neuer-dorv-laden-es-geht-nicht-nur-um-lebensmittel-1.392189 -
![]() | Aachener Zeitung 10.05.2013 |
DORV-Laden: In die Zukunft ohne In Via
Von: Stephan Johnen
Düren. Von der Idee sind alle Beteiligten weiterhin überzeugt. Doch der Verein In Via hat sich als Betreiberin des DORV-Ladens im Grüngürtel zurückgezogen. „Der Laden war kein Fehler. Aber es sind Fehler gemacht worden. Wir haben die Situation damals falsch eingeschätzt“, bilanziert die Vorsitzende Sieghild von Gagern. Der wirtschaftliche Erfolg des seit 2011 vom gemeinnützigen Vereins betriebenen modernen Tante-Emma-Ladens habe länger auf sich warten lassen als ursprünglich kalkuliert.
In den vergangenen Wochen wurden daher Gespräche mit potenziellen Betreibern geführt. Und die Zukunft des Ladens ist gesichert: Heinz Frey und Norbert Schommer haben ihn übernommen und führen ihn mit der DORV-Zentrum GmbH als ehrenamtliche Geschäftsführer fort. Der Notarvertrag ist unterschrieben.
Damit ist der DORV-Laden in den Händen der Menschen, die die Idee hinter diesem Konzept in Jülich-Barmen entwickelt haben und es seitdem bundesweit voranbringen. Der Barmener Laden stand auch Pate für Düren. Die Abkürzung DORV bedeutet „Dienstleistung und Ortsnahe Rundum-Vesorgung“. Neben der Nahversorgung für die Menschen im Quartier bietet das Geschäft ein Café und soll Zentrum für Kommunikation sowie medizinische und soziale Dienste sein.
„Im Grüngürtel treffen die Grundvoraussetzungen ideal aufeinander“, erklärt Heinz Frey, warum er Laden von In Via übernommen hat. Die Bürger hätten erkannt, dass eine Unterstützung des Nahversorgers „wichtig für die Lebensqualität“ sei, es gebe regionale Partner für frische Produkte und Mitarbeiter, die im Viertel verwurzelt sind. Aus diesem Grund wurde auch das Personal von fünf Ganztagskräften und einem Minijobber weiterbeschäftigt. Die Integration von zwei Mitarbeitern mit Handicap werde weiter vom Landschaftsverband unterstützt.
„Die Lebensmittelbranche ist doch zu weit entfernt vom Kerngeschäft des Vereins“, begründete die Vorsitzende Sieghild von Gagern den Entschluss, sich vom Laden zu trennen. „Die Strukturen des Vereins waren darauf nicht ausgerichtet“, fügt der für kaufmännische Angelegenheiten zuständige Vorstand Werner Vermeegen hinzu. Der Verein, der in sozialen und arbeitstherapeutischen Fragen über Praxiserfahrung verfüge, habe bei diesem Ausflug auf das Feld des Einzelhandels Lehrgeld zahlen müssen. Wie viel? Das bleibt offen. Das vorgesehene Risikokapital sei dem Risiko zum Opfer gefallen. „Wir haben andere soziale Aufgaben, die wir weiter wahrnehmen möchten“, sagt Vorstandsmitglied Liesel Koschorreck. Sie freue sich, dass der Laden als Integrationsunternehmen „in bewährten Händen fortgeführt wird und das Angebot im Grüngürtel erhalten bleibt“.
Die Konzentration auf die Kernaufgabe Wohnungslosenhilfe hat bereits im Januar begonnen. In Via beschloss, den Standort an der Schulstraße aufzugeben und alle Arbeitsmarktprojekte zum 30. Juni einzustellen, elf Mitarbeiten wurde gekündigt (wir berichteten). Die Kürzung der Eingliederungsmittel für Langzeitarbeitslose hätten nicht aufgefangen werden können, der Verein habe die Reißleine ziehen müssen. „Wir werden an einer Konsolidierung und Neuausrichtung arbeiten“, sagte Sieghild von Gagern im Januar. Schon zu dieser Zeit zeichnete sich ab, dass der Laden von In Via im Dürener Grüngürtel nicht wirtschaftlich betrieben werden kann.
Dies mag aus Sicht von In Via an einem etwas holprigen Start gelegen haben, aber auch daran, dass im Verein beispielsweise nicht genug Fachwissen über Präsentation von Waren und Großeinkauf vorhanden war. „Die Mitarbeiter haben einen tollen Job gemacht und sich stets zu 100 Prozent eingebracht“, lobt der In-Via-Vorstand. Eine Einschätzung, der sich auch Heinz Frey anschließt. Beim Personal gebe es deswegen keine Veränderungen. Wohl aber in der Gestaltung des Geschäfts.
Derzeit werden einige Umbauten vorgenommen und das Warensortiment wird umgestellt und erweitert. Frey und Schommer wollen „fünfstellige Beträge“ investieren. „Weil wir von diesem Projekt überzeugt sind“, sagen sie. Im Grüngürtel soll ein Vorzeigeprojekt des sogenannten „Quartier-Zentrums“ für den städtischen Raum entstehen, während die Ursprungsidee eher für den ländlichen Raum steht. Beim zweiten Anlauf soll das Experiment rundum glücken.
DORV-Laden: In die Zukunft ohne In Via - Lesen Sie mehr auf:
http://www.aachener-zeitung.de/lokales/dueren/dorv-laden-in-die-zukunft-ohne-in-via-1.573405#1170467576
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Den Laden im DORV lassen
Der umtriebige Heinz Frey hat das Ladensterben mit neuen Dorfzentren gestoppt - zuerst im nordrhein-westfälischen Barmen und dann in weiteren Dörfern, Stadtteilen und sogar Bahnhöfen
Heinz Frey ist ein Dorfretter. Der 59-jährige Rheinländer- offener Blick unter grauen Augenbrauen, grauer Bart, Lachfalten umtriebiges Wesen - sorgt über neuartige Tante-Emma-mit-Computer-Läden dafür, dass Dörfer und Stadtteile nicht ihre Treffpunkte und damit ihre Seele verlieren. DORV - so heißt die von ihm gegründete Initiative, ausgeschrieben "Dienstleistung und Ortsnahe Rundum-Versorgung".
Heinz Freys Heimatdorf zwischen Jülich und Aachen heißt Barmen, und auch dort war es zum Gotterbarmen. Als in den 80/90erJahren große Supermärkte und Discounter in der Nähe entstanden, schloss ein Laden nach dem anderen: acht Lebensmittelhändler, ein Bäcker, zwei Metzger, die Sparkassenfiliale und mehrere Gaststätten. Für die rund 1.400 Dorfbewohner gab es keinen Treffpunkt mehr, keinen Ort zum Plauschen. Wer Brötchen kaufen wollte, musste mit dem Auto nach Aldenhoven, Linnich oder Jülich kutschieren. Wie soll das werden, wenn die Alten nicht mehr fahren können?, schoss es dem parteilosen Stadtrat und Lehrer durch den Kopf.
Heinz Frey begann zu rödeln. Setzte sich mit einem Anwalt und einem Steuerberater zusammen, besah sich Dorfläden anderswo, rechnete Konzepte durch. Erfuhr dabei auch, dass bundesweit rund acht Millionen Menschen kein Lebensmittelgeschäft mehr zu Fuß erreichen können, weil die großen Handelsketten unter einem Einzugsgebiet von etwa 4.000 Menschen Filialen schließen. 2003 gründeten sie den DORV-Verein, mit bald 150 Mitgliedern, und kratzten 100.000 Euro Startkapital als Bürgeraktien zusammen. 2004 eröffneten sie in der leeren Sparkassenfiliale ihren Laden mit Dienstleistungen und Rundum-Versorgung - inzwischen schreibt ihre GmbH sogar einen kleinen Gewinn und zahlt die Bürgerkredite zurück.
Zwei Festangestellte und fünf Teilzeitkräfte verkaufen vorwiegend "Tägliche Frische" direkt von ´m echten Handwerksmeister und Landwirt aus der Region und halten Schwätzchen mit Ihren Kunden, ob jung oder alt. Es gibt ein Café mit Internetanschluss, Fax und Kopierer, einen Geldautomaten, Versicherungen, Reiseangebote, Auto-Anmeldungen oder Zeitungsannoncen. "Eine Aufwärtsspirale ist entstanden", freut sich Frey, der neben dem Zahnarzt auch den Hausarzt ins DORV holte. 2005 wurde das DORV-Zentrum mit dem Robert-Jungk-Preis Nordrhein-Westfalens ausgezeichnet, es folgten weitere Preise.
Was Wunder, dass DORV von Anfragen geradezu überrannt wird. Frey, als ashoka-fellow zurzeit vom Lehrerberuf freigestellt, hat eine eigene Beratungsfirma gegründet und baut Regionalbüros in der gesamten Republik auf. Sein Team ist in mehr als 50 Dörfern aktiv. 2007 öffnete das zweite DORV-Zentrum nach dem Barmer Vorbild in Pannesheide unweit von Aachen seine Pforten, zuletzt wurde im November 2013 ein neues DORV im badischen Eisental, mit Mittagstisch und Einkaufsservice, eingeweiht. 2014 gehen im brandenburgischen Seddin und im mecklenburgischen Grambow weitere Zentren an den Start. "Ohne Machbarkeitsstudie geht es nicht", weiß Frey, denn die lokalen Bedingungen seien in höchstem Maße unterschiedlich: "Jedes Zentrum muss betriebswirtschaftlich auf eigenen Füßen stehen können. Dazu bedarf einer ganz individuellen Ausgestaltung, eben nach den Wünschen der Bürgerinnen und Bürger."
Ein DORV-Zentrum sollte seiner Erfahrung nach möglichst auf fünf Säulen stehen: Lebensmittel, Dienstleistungen, sozialmedizinische Versorgung, Kulturangebote und Kommunikation. Nahv@rsorge heißt einer seiner Lieblingsbegriffe - Vorsorge gegen das Dörfersterben, Versorgung für die Menschen dort. Vorsorge auch dafür, dass Ältere so lange wie möglich zu Hause - in ihrer gewohnten sozialen Umgebung - leben können statt in Heimen. "Das macht sie glücklich und spart der Gesellschaft viel Geld", ist Heinz Frey überzeugt. Das DORV-Konzept der Nahversorgung biete weit mehr als nur Lebensmittel, nämlich den Erhalt von Lebensqualität im Zeichen des demografischen Wandels, den Erhalt von Immobilienwerten und Infrastruktur.
Inzwischen hat DORV seine Tätigkeiten sogar auf Stadtquartiere und Bahnhöfe ausgeweitet. "Die haben doch ganz ähnliche strukturelle Probleme", sagt Frey. Mitten in der Kreisstadt Düren gibt es nun ein DORV-Quartier oder "QuartVier", im Stollberger Bahnhof ist ein SerVicePunkt in der Umsetzung. Und über die "Regionalbewegung" und ihre gleichnamige Internet-Plattform wird eine bundesweite Vernetzung aller Dorfladeninitiativen und Akteure im Bereich der Nahversorgung organisiert.
Ohne die aktive Einbeziehung der Bürger und Bewohnerinnen gehe es nicht, davon ist Heinz Frey überzeugt. Und auch in einem Positionspapier der "Regionalbewegung" wird festgehalten: "Kann die Bevölkerung in einer Gemeinde dafür nicht gewonnen werden, hat ein neues Nahversorgungszentrum keine Chance auf eine nachhaltige Umsetzung, sondern wird in der Regel mit Versiegen einer anfänglichen finanziellen Förderung wieder geschlossen." Damit das nicht passiert, versuchen DORV und "Regionalbewegung" zusammen mit den Dorfbewohnern eine "neue Dorfmitte" zu schaffen: ein multifunktionales Zentrum, was Laden, Cafe, Internet, gewerbliche und haushaltsnahe Dienstleistungen aller Art an einem Ort bündelt. Sogar mit Bestattungsservice, wenn es sein muss. Damit die Menschen irgendwann in Ruhe sterben können, aber die Dörfer leben bleiben.
Ute Scheub
![]() | Presse Ministerium für Gesundheit |
Pressetext:
Zu einem Informationsaustausch besuchte Staatssekretärin Martina Hoffmann-Badache aus dem Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen in Begleitung von Landrat Wolfgang Spelthahn das DORV-Zentrum in Barmen.
Altersgerechte Quartiersentwicklung stand dabei im Mittelpunkt. Kann die in Barmener Lösung dazu einen Beitrag leisten? Heinz Frey und Norbert Schommer, Gründer und Geschäftsführer des DORV-Zentrums und der DORV/Quartier gGmbH in Düren, fanden darauf schnell eine positive Antwort, in dem sie das Leitziel des Landesbüros für Altersgerechte Quartiere und des Masterplans altengerechte Quartiere.NRW zitierten: "Selbstbestimmung und ein selbstwirksames Leben aller Menschen in der Mitte unserer Gesellschaft!" Den Vergleich zum Leitmotiv von DORV "Möglichst lebenslang in der gewohnten sozialen Umgebung leben können - rundum versorgt, mitten im Ort" kommentierte Frey, als Pragmatiker bekannt, treffend: "Vielleicht sind wir nicht ganz so professionell, dafür aber in der Praxis verwurzelt. Denn wir sind nicht bloß Berater anderer Kommunen, sondern wir sind auch Betreiber. Wir sind kein profitorientiertes Unternehmen, sondern gemeinwohlorientiert, aufgebaut auf dem Engagement unserer Bürgerinnen und Bürger."
Weitere Ziele des Masterplans altengerechte Quartiere.NRW wurden intensiv diskutiert und dienten als Belege für die Sinnhaftigkeit und die Chancen des Barmener Vorzeigemodells:
- Bewusstsein zu schaffen über die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels hin zu einem selbstbestimmten Leben in einer solidarischen Gesellschaft
- Kommunen dabei zu unterstützen, den geforderten Paradigmenwechsel in der Versorgung und Pflege von Menschen durch Entwicklung passgenauer lokaler Konzepte möglich zu machen
Landrat Wolfgang Spelthahn griff dies konstruktiv auf, kann er doch mit Stolz berichten, dass der Kreis Düren auf diesem Weg schon lange unterwegs ist und das Programm "Kein Kind zurücklassen" zum Programm "Kein Mensch zurücklassen" weiterentwickelt.
Bei der Vorstellung der Zweitarztpraxis in Barmen entwickelte sich noch eine hoch interessante Diskussion zum Thema Notfallpraxen zwischen dem Barmener DORV-Arzt Martin Vennedey , der Staatssekretärin Hoffmann-Badache und Landrat Spelthahn. Hausbesuche und kurze Wege zum Arzt gehören zu Kernelementen einer multifunktionalen Versorgung. Damit fand die von Zulieferern und Partnern des DORV-Zentrums, von Kunden und Angestellten begleitete Gesprächsrunde schnell wieder den ursprünglichen Focus der altersgerechten Quartiersentwicklung.
Erläuterungen:
Anwesend DORV: Heinz Frey, Norbert Schommer; Personal: Angela Felder, Ruth Holz
Partner: Dr. Martin Vennedey, Vetreter(in) Metzgerei Schagen
Kunden: Hubert Schavier, Mathilde Holtz
Was ist DORV? DORV steht für… Dienstleistung und Ortsnahe Rundumversorgung, bringt Lebensmittel, Dienstleistungen, medizinisch-soziale Versorgung, Kommunikations- und Kulturangebote in der Mitte des Wohnstandortes an einem Ort, oft an einer Ladentheke zusammen. Genau da, wo marktwirtschaftliche orientierte Anbieter sich zurückziehen, stellt das bürgerschaftlich betriebene System eine betriebswirtschaftlich selbständige Lösung dar. Hier steht dann nicht der kommerzielle Profit im Vordergrund, sondern der soziale Profit. Damit wird es gerade auch älteren Mitbürgern möglich, lebenslang in der sozialen Umgebung leben zu können.
System im ländlichen Raum entwickelt, übertragbar gemacht auf Stadtquartiere (qaurtVier-Zentrum in Düren - Grüngürtel), kleine Bahnhöfe (SerVicePunkt im Hauptbahnhof Stolberg)
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KPMG-Studie zur Zukunft des Einkaufens
"Tante Emma"-Laden vor dem Comeback - Großmärkten und Discountern stehen schwere Zeiten bevor
Das Bild des Lebensmitteleinzelhandels in Deutschland und der Schweiz wird sich bis 2025 stark wandeln. Während kleinflächige Geschäfte, Convenience-Shops und der Online-Handel gute Perspektiven haben dürften, sollten sich großflächige Supermärkte und Discounter auf härtere Zeiten einstellen. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen länderübergreifenden Marktanalyse von KPMG und Gottlieb Duttweiler Institute (GDI), in die Gespräche mit führenden Marktteilnehmern eingeflossen sind. Daraus wurden zehn Thesen zur "Zukunft des Einkaufens" und vier Szenarien für das künftige Bild des Lebensmitteleinzelhandels abgeleitet.
Düsseldorf, 16. April 2013. Wesentliche Ursachen für den zu erwartenden Umbruch im Lebensmitteleinzelhandel sind die Alterung der Bevölkerung, steigende Energiepreise sowie veränderte Ansprüche der Kunden an Gesundheit, Flexibilität und Internet-Anbindung. Der Anteil der über 65-jährigen in Deutschland wird bis 2025 weiter ansteigen. Gleichzeitig lässt sich eine Auflösung traditioneller Tagesstrukturen feststellen: Immer weniger Menschen sind in klar strukturierte und regelmäßige Tagesabläufe integriert.
Mark Sievers, Leiter des Bereichs Handel und Konsumgüter bei KPMG: "Dank Smartphones und Apps verliert die Planung von Einkäufen an Bedeutung. Entsprechend wird das Bedürfnis nach Geschäften wachsen, die spontan erreichbar und ans Internet angebunden sind. Überspitzt formuliert steht der ,Tante Emma-Laden' vor dem Comeback. Nicht zuletzt auch aufgrund der gestiegenen Treibstoffkosten bieten sich eine optimierte Hauslieferung, Kleinfilialen und neue Abholformate als zukunftsweisende Lösungen für den Handel an."
Logistikkosten treiben Wandel voran
Wie die Analyse zeigt, stehen im Lebensmitteleinzelhandel momentan vor allem großflächige Supermärkte aufgrund ihrer dezentralen Lage und funktionalen Ausrichtung vor großen Herausforderungen. KPMG-Partner Stephan Fetsch: "Auch Discounter dürften es wegen ihrer Funktion schwer haben, sich in einem der vier von uns identifizierten Erfolg versprechenden Szenarien wiederzufinden. Besser sehen die Perspektiven für kleinflächige Geschäfte und Convenience-Shops aus, die sowohl emotional wie auch funktional überzeugen können und nicht unter hohen Logistikkosten ächzen. Ebenfalls gute Perspektiven hat der Online-Handel, welcher durch sehr flexible Angebote den Bedürfnissen vieler Konsumenten gerecht wird. Kehrseite sind hier freilich die hohen Logistikkosten."
Zehn Thesen zur Zukunft des LEH
1. Online wird nicht Marktstandard: Der Online-Anteil im deutschen Food-Markt wird moderat bleiben. Die Bedürfnisse nach Verfügbarkeit und Spontaneität überwiegen.
2. Nischenlösungen haben Umbruchpotenzial: Der Wunsch nach "sicheren" und authentischen Nahrungsmitteln steigt. Biolieferdienste und die Produktion direkt im Laden sind erfolgsversprechende Lösungen
3. Einkauf um die Ecke gewinnt weiter an Bedeutung: Lebensmittel in der Nähe des Wohn- und Arbeitsorts und zu (fast) jeder Zeit einkaufen zu können, wird noch wichtiger.
4. Kommunikationskompetenz birgt Chancen: Läden können mit neuer Ladengestaltung und zusätzlichen Dienstleistungen neue Kommunikationsplattformen schaffen.
5. Mehr Schnittstellen zur Gastronomie: Im Handel wird das Sortiment zum Direktverzehr ausgebaut, umgekehrt bieten Gastronomen ausgewählte Lebensmittel zum an.
6. Hypermarkt steht vor langsamem Abstieg: Online-Kanäle, immer teurere Mobilität und der Trend zu urbanem Wohnen sprechen gegen große Einkaufszentren auf der grünen Wiese.
7. Multifunktionale Ladenkonzepte bieten sozialen Mehrwert: Je nach Tageszeit unterschiedlich nutzbare Ladenflächen werden sukzessive an Bedeutung gewinnen.
8. Kunden- und Mitarbeitergesundheit sind Erfolgsfaktoren: Für den LEH wird es wichtig werden, das Thema Gesundheit über das Angebot "gesunder" Produkte hinaus konzeptionell auszuweiten.
9. Emotionalität ist wichtiger als Effizienzoptimierung: Emotion ist der stärkste Wettbewerbsvorteil im Effizienzwettbewerb. Erlebnisse und Kontakte entsprechen den Bedürfnissen der Kunden.
10. Individualisierung des Genusses mit Flaghip-Stores: Während standardisierte Produkte in die Online-Welt abwanden, werden in den Läden Flächen für Spezialitäten-Shops mit Naturprodukten frei.
Aus Sicht von KPMG und GDI zeichnen sich vier Grundformen für den erfolgreichen Lebensmitteleinzelhandel der Zukunft ab:
1. Small Mart: Lokale Läden ("Tante Emma Läden") mit hoher sozialer und emotionaler Komponente, die zentral liegen und leicht zu erreichen sind.
2. Smart Mart: Technologisch gut vernetze Kunden nehmen ihre individualisierten Produkte an Einkaufs- oder Abholstellen selber in Empfang.
3. All Mart: Große Läden, die bei niedrigen Logistikkosten ein umfangreiches und verändertes Sortiment anbieten, das konsequent auf Emotionalität ausgerichtet ist.
4. Call Mart: Online-basierte Ladenkonzepte, die aufgrund niedriger Logistikkosten Kunden mit einem hohen Anspruch an Funktionalität flexibel beliefern.
Pressekontakt:
KPMG AG
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Marita Reuter/Thomas Blees
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